Zwei gegensätzliche Meister sakraler Musik

Zwei gegensätzliche Meister sakraler Musik
Kommunikationsteam

Der Männerchor Zürich bringt in seinem ersten Projekt unter der Leitung von Roger Widmer zwei Werke für Männerchor, Solisten und Orgel zur Aufführung: Die «Deuxième messe pour les sociétés chorales» von Charles Gound und das selten aufgeführte «Requiem» von Franz Liszt.

Beide Kompositionen sind in den 1860iger Jahren, der späteren Schaffensperiode der gegensätzlichen Zeitgenossen entstanden. Hier der aus Ungarn stammende, deutschsprachige und überaus vielseitige Liszt, der sich selber als intellektueller Musiker und religiöser Mensch verstand, gleichzeitig aber ein exzentrisches Verhältnis zur Damenwelt pflegte und trotz seines immensen Werkes, seinen wichtigen musikalischen Impulsen und seines virtuosen pianistischen Könnens hauptsächlich als Salonlöwe wahrgenommen wurde. Auf der andern Seite der tiefreligiöse Gounod, der, im Gegensatz zu Liszt, schon zu Lebzeiten reich wurde. Dies vor allem mit seinen grossen Oratorien. Gounod verstand es meisterhaft, das Publikum mit seinen fast volksliedhaften, eingängigen und geschmeidigen Harmoniefolgen für sich zu gewinnen und durfte so auch mit seinen zahlreichen weltlichen Werken, erwähnt sei hier nur die Oper Faust, grosse Erfolge feiern.

So unterschiedlich die zwei Künstler wirkten und auftraten, so wichtig war beiden die geistliche Musik. Zwei völlig verschiedene Musiksprachen im gleichen Konzert: ein ganz aussergewöhnliches Hörerlebnis, das dem Publikum am Totensonntag in der Kirche Neumünster geboten wird.

Mit einem fulminanten Zwischenspiel auf der legendären Orgel der Tonhalle, die hier in der Neumünsterkirche ihre neue Heimat gefunden hat.

Die musikalische Besetzung im Konzertflyer (2,7 MB) zum Download